Coachingmeisterei Blog

7 Tipps wie Sie mit einem Burnout umgehen können -

Kontrolliertes Feuermanagement

Sie fühlen sich gestresst, ausgelaugt, schwach und müde? Die Liste der Symptome bei einem Burnout ist lang, das sind nur die gängigsten. In der Coachingmeisterei haben wir viel Erfahrung damit und möchten Ihnen deshalb einen kleinen Einblick in die Thematik ermöglichen. Wir werden Ihnen erklären, woher Stress kommt, was Waldbrände damit zu tun haben und geben Ihnen 7 hilfreiche Tipps.

Skillful burning

Durch die Jahrhunderte hinweg wurde in vielen Kulturen im Frühling, wenn die Böden und Bäume vom Winter noch feucht waren, reinigende Feuer gelegt, skillful burning oder auch prescribed burning, wie es die Fachleute heute nennen. Auf diese Weise verbrannte man die am Boden liegen gebliebenen dürren Holzreste und auch das Grasgestrüpp des vergangenen Sommers. Das war zum einen eine wichtige Prävention, damit sich in der Trockenheit der Sommerhitze keine unkontrollierten Brände entzündeten, zum anderen gewann man daraus wertvollen Dünger. Das Feuer ermöglichte so eine vollkommene ökologische Runderneuerung. In überalterten und kranken Pflanzenbeständen entstanden dadurch neue Lebensräume. Das kontrollierte Ausbrennen der Landschaft als Chance für Neues! Heute können auch Sie dieses alte Wissen erfolgreich nutzen.

Wie entsteht Stress?

Stress ist der Startpunkt eines jeden Burnouts und der entsteht im Kopf jedes Einzelnen. Durch erlernte Bewertungsmuster webt sich das Stressempfinden im Laufe des Lebens zu einer individuellen Sache zusammen. So gibt es Situationen, die die Eine als sehr motivierend empfindet, den Anderen lässt sie grandios scheitern. Die Aussicht auf einen Leistungsbonus ist für den Einen der ultimative Ansporn, die Andere lässt es sofort zusammenzucken, weil in ihrem Kopf ein Muster wie „im Wettbewerb verlierst du immer“ existiert. Situationen werden immer von der Beobachterin oder dem Beobachter eingeschätzt und bewertet, die wiederum werden im Inneren eins zu eins weiterverarbeitet.

Daraus lässt sich leicht ein Grundsatz zur Entstehung von Stress aufstellen. Stress zeigt sich für den Einzelnen dann, wenn er oder sie in eine Situation kommt, von der er oder sie meint, sie mit den eigenen Ressourcen nicht mehr bewältigen zu können.

Unruhe entsteht in uns also immer dann, wenn die Diskrepanz zwischen dem, was wir von uns erwarten und wie sich uns die Wirklichkeit zeigt zu mächtig wird. Wenn gegen diese Unruhe kein Kraut gewachsen ist und sie andauert, zieht der Körper irgendwann die Notbremse.

Ein Burnout als Chance?

Auf den ersten Blick wirkt das Ausbrennen eines Menschen wenig chancenreich. Für den Arbeitgeber herrscht Ausnahmezustand, für die Gesellschaft bedeutet es exorbitant steigende Gesundheitskosten und für die Betroffenen selbst eine persönlich schmerzliche Niederlage und unverzeihliche Lücke im Lebenslauf.

Auf der anderen Seite hingegen bedeutet die Diagnose Burnout unbewusst auch Legitimation, sich auf befristete Zeit von übermäßigen Anstrengungen zu distanzieren. Auch gesellschaftlich gewinnt dieser Rückzug mittlerweile an Akzeptanz.

Insofern zeigt der Körper seine gesamte Kompetenz und wirft den Überlasteten mittels Hörstürzen, völliger Erschöpfung, diffusen Schmerzen oder Ähnlichem punktuell aus dem Rennen. Darüber bekommt er wieder mehr Raum, Distanz von der Belastung und Zeitsouveränität, genau wie die Natur nach dem Feuer.

Unternehmen sollten und können viel tun, damit ihre MitarbeiterInnen gesund bleiben. Am effektivsten und sichersten ist aber nach wie vor die kontinuierliche Selbstorganisation jedes Einzelnen. Schon immer wusste man. „Medicus curat, natura sanat“- „Der Arzt behandelt, die Natur heilt“. Heilung geschieht demnach immer in einem selbst, therapeutische Maßnahmen unterstützen den Prozess lediglich.

 

Skillful burning statt Burnout

Unsere wichtigsten Tools, damit es allenfalls zu skillful burning und nicht gleich zum unkontrollierten Waldbrand kommt:

1. Das Leben als dynamisches Pendel begreifen

Stetig schwingt das Leben zwischen Anfang und Ende, Erfolg haben und Scheitern, Planen und Improvisieren, Lachen und Weinen, Nähe und Distanz. Diese emotionalen und kognitiven Bewegungen auf alle Seiten gehören zum Leben, Menschen sind nunmal keine Maschinen. Das sollten Sie unbedingt erkennen und diese Information für sich Nutzen. Wo befindet sich Ihr Pendel im Moment?

2. „Ich will und werde trotz hoher Arbeitsintensität gesund werden und bleiben.“

Autosuggestion lautet hier das Stichwort, uralt und sehr effektiv. Die Gedanken haften an einem bestimmten Zeitpunkt an nur einer bestimmten Sache. Ein Gedanke, der in uns präsent ist, neigt dazu sich zu realisieren. Schreiben Sie sich einen Zettel mit genau diesem Mantra und hängen Sie ihn dort auf, wo es dringend gebraucht wird, zum Beispiel am Arbeitsplatz. Auch als Hintergrund am PC oder Smartphone macht sich sowas sehr gut.

3. Verstehbarkeit - Handhabbarkeit - Sinnhaftigkeit

Bleiben Sie wachsam! Sie müssen verstehen, was um sie herum passiert. Im nächsten Schritt ist es sehr hilfreich, wenn Sie Ihre Arbeit aktiv mitgestalten. Dadurch erreichen Sie maximale Sinnhaftigkeit in Ihrer Arbeit. (vgl. salutogenetische Faktoren nach A. Antonovsky).

4. Sorgen Sie für sich selbst

Meist sorgt kein Anderer für Sie. Deshalb müssen Sie Ihre Grundbedürfnisse kennen. Wie und womit können Sie diese sichern, dazu gehören, wertgeschätzt werden, sich gesund fühlen und sinnhaft leben? Wo oder was ist Ihre Quelle? Verlassen Sie sich bei der Befriedigung ihrer Bedürfnisse manchmal zu sehr auf Andere? Manchmal muss man Selbstsorgeeinheiten aktiv in den Alltag einzuplanen, damit Sie nicht zu kurz kommen.

5. Die Welt ist das, wofür Sie sie halten

Im Auge des Betrachters entsteht die Welt. Könnten Sie eine schwere Situation, in der Sie stecken auch anders bewerten? Wie geht es Ihnen mit den unterschiedlichen Bewertungen? Befreien Sie sich vom permanent dichotomen Gericht, nach dem Motto „wahr - falsch; schuldig - unschuldig; schwarz - weiss“. Stattdessen bewegen Sie sich in Ihrem eigenen Gestaltungsraum. Wie bei allem ist das eine Übungssache, aber sobald sie etwas Gewohnheit darin haben, geschieht es quasi automatisch.

6. Auf Körperinformation hören und diese nutzen

Stress spannt sämtliche Muskeln für den Überlebenskampf an. Erschöpfung zeigt sich in verlangsamtem und gebeugtem Gang. Anspannung mündet immer in Flachatmung. Hier kann ganz einfach der Körper gescannt werden und Gegenbewegungen inszeniert werden. Tiefes Ein- und Ausatmen, aufgerichtete Körperhaltung, ein Lächeln, eine dosierte Körperspannung. Der große Vorteil ist, dass die Wirkung bei diesen kleinen Übungen schnell eintritt und man sie überall ausüben kann. Die Resultate sind jederzeit erfreulich!

7. Timeouts im Stress einlegen

Gönnen Sie sich schöne Farben, Klänge, Gerüche, Bewegungen und Bilder. Wohltuende Sinneswahrnehmungen sind besonders wirksam, denn sie koppeln sich mit vergangenen, guten Gefühlen. Unterwegs könnten Sie beispielsweise mal die Musik zu ihrem Lieblingsfilm hören, das weckt positive Verknüpfungen und macht gute Laune.

 

Das Ziel dieser kleinen Verhaltensexperimente ist, sich besser kennenzulernen, die eigene individuelle Mustervielfalt zu würdigen. Manchmal ist es höchste Zeit, Altes bewusst zu verbrennen, um Neuem eine Chance zu geben. Sie verhindern dadurch, dass sich dürrer Abfall aufschichtet und irgendwann unkontrolliert selbst zu einem lodernden Feuer entfacht. Skillful burning statt burn out: die LeserInnen sind eingeladen, Erschöpfung als kompetentes Signal aus Körper und Geist wahrzunehmen.

Ihre Coachingmeisterei

Kommentare

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

* Pflichtfelder